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Was ist meine Idee?

Schon seit einiger Zeit ist meine Seite online und ich hatte nicht wirklich ein Alleinstellungsmerkmal oder eine Idee was eigentlich mein USP ist. In den letzten Jahren ist durch TV- Sendungen und Podcast das Thema Ordnung in unser Zuhause eingezogen und wir bekommen Tipps für mehr Lebensqualität durch Ordnung. Auch ist die Anzahl der Ordnungscoaches gestiegen und es werden Kurse zum zertifizierten Ordnungscoach angeboten. Ich fragte mich, was will ich eigentlich als Ordnungscoach erreichen, welche Personengruppen möchte ich ansprechen und welchen Menschen kann ich einen Mehrwert bieten. Was ist meine Berufung? Diese Frage stellte ich mir sehr lange und es passierte erstmal nichts. Oft sind wir ja auch in unserem Alltag gefangen und können uns nicht daraus befreien.


Im November 2021 starb meine Mama, sie wurde nur 64 Jahre alt. Im Jahr 2016 kam sie mit einem totalen Lungenversagen auf die Intensivstation und nach einiger Zeit wurde bei ihr die Autoimmunerkrankung Lupus diagnostiziert. Dabei greift das Immunsystem körpereigene gesunde Zellen an und löst so eine Entzündungsreaktion aus was zur Schädigung von Organen führen kann. Sie nahm nach dieser Diagnose über Jahre Immunsuppressiva ein und als Nebenwirkung bildeten sich Lymphdrüsenkrebs. Die Folge war eine Chemotherapie und dann kam Corona. Ich hatte das Glück (wenn man da überhaupt von Glück sprechen kann) meine Mama auf der Intensivstation zum Sterben zu begleiten .


Wir mussten uns organisieren und nachdem wir mit dem Bestatter gesprochen hatten, die Beerdigung datiert war und die Beileidskarten in Auftrag gegangene sind wollte ich was machen.

Zu diesem Zeitraum musste man bis zu 14 Tage auf die Beisetzung warten, da sehr viele Menschen an Corona starben. Also lagen 14 Tage vor uns indem wir unseren Papa nicht allein lassen wollten und wir mussten uns irgendwie organisieren. Und da ich ja nicht nur rumsitzen konnte, fing ich an mit Aufräumen und Putzen. All die Klamotten meiner Mama und die vielen Handtücher, die doppelte Bettwäsche, die Hygieneartikel und alles was in einem Haushalt für eine Person zu viel war.

Für einige mag das sehr früh sein, die persönlichen Sachen bereits jetzt auszuräumen. Zum damaligen Zeitraum machte ich mir da keine Gedanken drüber und im Nachhinein war es für uns der richtige Weg. Ich denke es gibt kein richtig und auch kein falsch, jeder muss das individuell entscheiden. LOSLASSEN benötigt egal wann MUT.

Mein Papa hat eine Strickweste und einen Schal aufgehoben und dieser hängt nach wie vor über dem Stuhl auf dem meine Mama immer sass. Und wir haben ihm aus Fotos eine Collage gebastelt mit den schönsten Erinnerungen sowie ein Kissen aus einem Kleidungsstück genäht.

Er ging nach einiger Zeit in eine Trauergruppe und das tat ihm sehr gut mit anderen Menschen ausserhalb der Familie zu sprechen. Vor kurzem hatte er mich in der Schweiz besucht und wir spachen über die Trauergruppe. Er erzählte mir, das alle die mit ihm in dieser Gruppe sind noch all die Dinge des Verstorbenen besitzen und noch nicht aussortieren konnten. Wir sprachen über den richtigen Zeitpunkt und warum es so vielen Menschen schwer fällt sich von Erinnerungsstücken zu lösen? Am Schluss sagte er, die haben alle keine Tochter die so kreativ ist wie meine und die aus Erinnerungsstücken was echt schönes machen.

Jetzt hatte ich meinen USP und hab mir aus all den Ordnungskatergorien das wohl schwerste Thema ausgesucht, aber es geht jedem irgendwann so und manchmal brauchen wir eine neutrale Person die uns beim Loslassen unterstützt. Und wenn du noch nicht bereit dazu bist, dann behalte es doch erstmal. Nach dem Tod meiner Mama hab ich mich sehr lange mit Sterbebegleitung und dem Thema auseinander gesetzt und auch das es so viele Menschen gibt die Hilfe benötigen. Bevor meine Mama starb sass sie im Rollstuhl und das führte zu einigen Reibereien zwischen meinen Eltern, vor allem lag das Problem darin, das sie nicht überall an die Gegenstände dran kam. Bei einem Besuch fiel mir diese Anspannung auf und zusammen organisierten wir die Küche, das Bad und den Kleiderschrank. Damit sie wieder mehr Selbständigkeit erhält und ohne Hilfe zurecht kommen kann. Manchmal sind es die Kleinigkeiten die man nicht sieht, aber die einen Menschen unabhängig machen.

Mein Ziel und vielleicht auch meine Berufung ist es den Menschen die sich verkleinern müssen zu helfen Dinge loszulassen, Menschen die aufgrund einer Krankheit auf andere Hilfe angewiesen sind und sich ein bisschen mehr Selbständigkeit wünschen oder einen geliebten Menschen verloren haben und LOSLASSEN möchten. Somit nutze ich meine jahrelange Erfahrung in der Pflege und meine Leidenschaft für Ordnung.





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